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Ein Stück Sölden in Köln
Stammgastporträt: Wie eine Gondelkabine von Sölden nach Köln kam
Einem echten Sölden-Liebhaber ist kein Weg zu weit. So wie Lars Arenhövel und seiner Familie aus Köln. Im Winter zieht es die skibegeisterte Familie alle 14 Tage aus der 681 Kilometer entfernten Domstadt ins Ötztal – und das schon seit Jahren bzw. Jahrzehnten. Ich habe die 4-köpfige Familie im Rahmen des vergangenen Electric Mountain Festivals kennengelernt und während einer Abfahrt begleitet. Und durfte dabei erfahren, wie eine Gondelkabine aus Sölden im Garten der Familie in Köln landete.
Familie Arenhövel beim „Dabbing“ im Vordergrund, die verschneite Timmelsjochstraße im Hintergrund © Benedikt Steiner / Ötztal Tourismus
Mit Sommerreifen am Timmelsjoch…
Seinen ersten Aufenthalt in Sölden kennt Lars nur von Erzählungen seiner Eltern. Das war im Jahr 1973 und er selbst war gerade mal 3 Jahre alt. Umso besser ist ihm eine Situation 4 Jahre später im Gedächtnis geblieben: Über das Timmelsjoch ging es damals von Südtirol aus zum Sommerskilauf am Gletscher in Sölden.
Ein Wettereinbruch sorgte dafür, dass die Familie samt dem heckbetriebenen Fahrzeug auf der Passstraße stecken blieb. „Das war eine schlimme Überfahrt. Viele Autofahrer haben es rückwärts versucht. Wir haben uns in den Kofferraum gesetzt, um Gewicht auf die Hinterachse zu bekommen, was dann auch tatsächlich funktioniert hat“, erinnert sich der Zahnarzt an seine Sölden-Anfänge zurück.
In Sölden großgeworden – zumindest an den Wochenenden
„Groß geworden bin ich im Linserhof. Hier haben wir immer übernachtet, wenn wir in Sölden waren. Als Jugendlicher bin ich dann bei Markus Fiegl in Windau abgestiegen. Für uns Jungen war das jedes Mal sehr lustig“, erinnert sich der Kölner zurück und erzählt von Übernachtungen im Parkhaus (aufgrund vergessener Reservierungen) oder in der Sauna (aus selben Grund). „Weil Markus doch ein Herz hatte“, wie Lars schmunzelnd anmerkt.
Auch während der Studienzeit ist er dem Heartbeat of the Alps treu geblieben. Und tut das bis heute: Mittlerweile kommt der Kölner gemeinsam mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen in den Wintermonaten regelmäßig alle 2 Wochenenden zum Skifahren nach Sölden.
Gemeinsam am „Holländerlift“, der Lieblingsstrecke von Philipp und Til
© Benedikt Steiner / Ötztal Tourismus
Was den Ausschlag gegeben hat, immer wieder zu kommen? „Bereits meine Eltern hatten sich in das Tal verliebt. Meine Mutter ist eine begeisterte Autofahrerin und die Timmelsjoch Hochalpenstraße war immer ihre Lieblingsstrecke. Natürlich ist hier über die Jahrzehnte eine große Verbundenheit mit Sölden, dem Ötztal und den Menschen entstanden.“
Sölden-Gondeln in der Rheinmetropole
Ein Stück Sölden in Köln: Eine Kabine der alten Gaislachkoglbahn im Garten der Familie Arenhövel © Lars Arenhövel
Wenn die Familie mal nicht in Sölden sein kann, dann ist zumindest ein Stück Sölden immer bei ihr in Köln. Im Garten der Familie steht nämlich eine Gondelkabine der ehemaligen Gaislachkoglbahn. Wie es dazu kam? „Das ist das Resultat einer bierseligen Nacht. Ich hatte damals zum Prokuristen der Bergbahnen gesagt, dass ich keine Weihnachtswünsche habe, mich aber sehr über eine Kabine freuen würde, sollte die Gaislachkoglbahn mal neu gebaut werden“, so Lars.
Jahre später war es dann tatsächlich soweit: Die Gaislachkoglbahn wurde neu gebaut und Lars bekam eine der ausrangierten Gondelkabinen. Ein Kumpel von ihm aus München kam mit dem Laster nach Sölden angefahren und transportierte die Kabine nach Köln, wo sie mithilfe eines Krans in den Garten der Familie Arenhövel gehievt wurde.
So lässt es sich auch auf den Zahnarzt warten: Lars Arenhövel (re.) und MitarbeiterInnen in einer alten Giggijoch-Gondelkabine © Lars Arenhövel
Mittlerweile hat auch eine zweite Gondelkabine aus Sölden den Weg nach Köln gefunden. Eine Kabine der alten Giggijochbahn steht seit dem vergangenen Jahr auch im Vorgarten der Zahnarztpraxis von Lars Arenhövel. Wo, wenn nicht in einer Sölden-Gondel, lässt sich das Warten auf den Zahnarzt am ehesten aushalten…
(Titelbild: © Benedikt Steiner / Ötztal Tourismus)
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